kann ich gerade nicht laufen. Mir tut trotz der Übungen immer noch der Rücken weh. Einmal zum See und wieder zurück, eine Runde an der Rehwiese entlang, auch auf dem Waldfriedhof halte ich mich gern auf, diese Enfernungen sind machbar. Vielleicht muss ich mich in Geduld üben. Gestern Abend am See habe ich ein Mandarinenentenpärchen beobachtet, das einen Meter von meinem Sitzplatz entfernt an Land gegangen war. Er behielt die Umgebung im Auge, während sie Samen und Anderes schnabulierte und nach jedem dritten oder vierten Bissen einen Schluck aus dem See nahm.

Es kam mir vor, als würde er überlegen, ob er mir noch näher kommt. Dabei gab er unentwegt leise Töne von sich.

Als Kind hatte ich ein Buch, in dem eine Mandarinenente abgebildet war. Eine exotische Ente, die ich nie zu sehen bekommen würde. Dachte ich damals. Gestern Abend las ich, dass die Bestände dieser Entenart in den Gebieten, in denen sie ursprünglich beheimatet waren – Japan, Ost-China, das Amurgebiet – bedroht sind. Und nun gibt es allein am Schlachtensee mindestens ein Dutzend von ihnen. Ob irgendjemand auch die Vögel am Schlachtensee zählt? Heute ist der letzte Tag der „Stunde der Gartenvögel“. Ich hoffe, dass der Hausmann sein Versprechen hält und sich heute Nachmittag mit mir in den Garten setzt und eine Stunde lang die Vögel zählt. Vielleicht er die Amseln, ich die Meisen. Oder umgekehrt. Es geht immer darum, wie viele Vögel man gleichzeitig sieht. Jeweils die höchste Zahl wird dann dem Nabu gemeldet. Ich hatte nämlich überlegt, woher ich eigentlich weiß, ob es immer wieder eine neue Meise ist, die da auftaucht, oder ob nur eine einzige immer hin und herfliegt. Gutes System, wäre ich nie drauf gekommen.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*