Meine Begeisterung heute hielt sich in Grenzen. Eine Stunde in der Röhre, es ist mir ein Rätsel, wie Menschen bei dieser Untersuchung einschlafen können. Aber angeblich passiert das, jedenfalls hatte mir der nette Psychologe, der die Studie begleitet, davon berichtet. Vielleicht wollte er mir Mut machen. Damit ich in letzter Minute nicht abspringe bzw. gar nicht erst einfahre. Eine Stunde nicht bewegen, dazu die Geräusche im Kopf, die auch durch die Ohrstöpsel nicht viel leiser werden, das war mal eine echte Herausforderung.

Die Hände sind mir eingeschlafen, die Nase juckte, der untere Rücken, na ja. Trotzdem werde ich es vermutlich im nächsten Jahr noch einmal machen. Immerhin dient das alles ja einem guten Zweck. Und natürlich hoffe ich, dass es keine Auffälligkeiten an meinem Gehirn gibt. Aussehen tut es ja ganz nett, finde ich.

Belohnt habe ich mich später am Stuttgarter Platz mit einer Portion Vitello Tonnato und kühlem Chardonnay. Da kann man wunderbar sitzen, Leute gucken und sich was dazu denken. Ob die schöne junge Frau die Tochter des jovialen älteren Herrn ist? Ihr Lächeln erinnert mich an Mona Lisa. Und wie sie isst. So elegant. Geradezu appetitlich. Hinten rechts wirft sich ein Mann auf den Stuhl, verschränkt noch im Fallen die Arme hinter dem Kopf. Gleich steht er wieder auf, entfernt sich ein Stück, um zu telefonieren. Dabei versucht er, mit einem Arm von hinten durch sein Hemd nach vorn zu kommen. So ähnlich habe ich das auch schon einmal bei Mister Bean gesehen. 

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