Auf dem Biwakplatz ein einzelnes Zelt. Keine Badegäste. Es ist ziemlich frisch, aber wie immer sind wir hinterher froh, dass wir geschwommen sind. Dann muss zu Hause zum Aufwärmen eben Tee getrunken werden. Später könnten wir den Ofen anheizen. Die Sisters bereiten das Abendmahl vor. Die Gießener Freundin und der Hausmann, der heute Vormittag eingetroffen ist, lesen in den Büchern, die ich geschenkt bekommen habe. Die Frau Nachbarin macht noch einen Gang. Allet janz jemütlich. Ganz so, wie ich es liebe. Ich muss mich um nichts kümmern, keine Gäste bewirten, lediglich den Kuchen habe ich gebacken. Eine neue Variation von Omas Käsekuchen. Mit Sahnehaube und Beeren. Très savoureux.

Heute Morgen wurde ich gedrückt und geherzt. „Du kleiner Hoppelpoppel.“ Meine Gefühle schwankend zwischen Empörung und Rührung. Die Rührung siegte. Das zweite Mal musste ich weinen, als sie mir „Wärst du ein Buch im Leben, würde ich dein Leser sein“ sangen. Immer bekommt man ein Ständchen. Umarmungen. Wärme. Zuneigung. Auch Geschenke.

Aber ein Geschenk war ja eigentlich diese ganze Woche. So hat es jede empfunden. Dieser weite Himmel. Die Wolkenformationen. Kranich- und Gänseschrei. Das Rauschen der Blätter im Silberweidenwald. Die Wilde Möhre, der Hasenklee. Unsere Gespräche. Das gemeinsame Lachen. Und jetzt werde ich schon wieder gerufen. „Das Essen ist fertig!“ Der letzte Abend. Wenn wir doch noch ein bisschen bleiben könnten. Nur drei oder vier Tage. Oder doch lieber Wochen?

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*