Wenn ich weiß, dass ich um acht zum Frühstück gerufen werde, dass wir bis elf alles geputzt haben sollten, dann bin ich zur Sicherheit um fünf Uhr wach. So hatte ich die Veranda eine Weile für mich allein. Und eigentlich liebe ich diese Stimmung am Morgen. Wenn vom See Kranichrufe herüberschwappen. Wenn sich kleine weiße Wolken im Blau tummeln. Wenn ich das Schreiben vergesse, weil ich von den Farben der Dahlien berauscht bin. Überhaupt dieser Garten. Da mickert nüscht. Und natürlich haben wir alles rechtzeitig geschafft. Die nächste Gruppe kann kommen, die Zimmer blitzen.

Weil diesmal mein Trolley noch Platz im Auto hatte, konnte ich ganz entspannt mit Freundin und Hausmann den Heimweg antreten. Mit Bus und Bahn dauert es nicht viel länger als mit dem Auto. Ein wenig Neid, weil die beiden anderen in Ribbeck noch kaffeetisieren und dicke Torten einpfeifen konnten. Immer die. An die Gießener Freundin gedacht, die hoffentlich nicht wieder im Stau stehen musste.

Zu Hause Geburtstagspost geöffnet und mich gefreut. Aus lauter Freude mit dem Hausmann ein Bier getrunken. Später großzügig die gesunde Hälfte der ersten roten Tomate aus eigenem Anbau geteilt. Den Knödelboy vor das Fenster gehangen. Auf die Meisen gewartet. Auf den Teil von mir, der noch irgendwo im Havelland herumschwirrt.

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