habe ich umgestellt. Jetzt sehe ich direkt auf Chiesa Santa Groce, auf Santa Maria del Fiore, die sich heute nicht aus dem Nebel schälen mussten, dafür schwankt die Zypresse. Sie haben einen kräftigen Wind angekündigt, er drückt sich bereits durch das Fenster. Der Kaffee ist köstlich, nach dem ersten noch von Lele servierten Espresso habe ich nun die Kaffeehoheit. Florenz ist eine Stadt, die man sich erlaufen kann. Also war ich gestern sechs Stunden unterwegs, mit Pausen selbstverständlich. Der Mensch, oder ich zumindest, muss etwas essen, und wenn es im Giordino delle Rose so leer ist, dass man sich auf einer Bank in der Sonne räkeln kann, das mache ich das selbstverständlich.

Atme die betörenden Rosendüfte, genieße den Blick auf die Stadt, die Farben der toskanischen Landschaft. Das Wetter war mir überaus wohlgesonnen, sonnig und 16 Grad, heute und morgen soll es ähnlich werden. Die Museen hebe ich mir für die Regentage auf, die sie angekündigt haben.

Der November ist schon länger nicht mehr der Monat, in dem die wenigsten Touristen da sind. Lele ist ein wenig besorgt. Er ist gut vernetzt mit Hosts aus aller Welt, sie schätzen, dass 8 Prozent der Weltbevölkerung noch nicht in Florenz war aber noch kommen möchte. Umfragen deuten darauf hin. Das ist eigentlich zu viel. Vielleicht ist die Stadt irgendwann nur noch ein großes Museum, in dem die Ureinwohner nicht mehr leben können. Mir kommt es heute schon so vor, aber das liegt auch daran, dass eben alles so alt ist und nur so strotzt von Geschichte und Geschichten. 

 

 

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