An meinem letzten Tag bin ich mit der Regionalbahn eine Station bis Kücknitz gefahren, von dort aus sollen es noch knappe 3 Kilometer bis zum Dummersdorfer Ufer sein, dem einzigartigen Landschaftsschutzgebiet an der Trave. Ich weiß nicht, wie ich das mache, aber immer wenn ich aufs Handy schaute, hatte ich noch 45 Minuten zu laufen. Und ohne das Handy hätte ich den schmalen Durchgang schon mal gar nicht entdeckt. Sie halten hier nichts davon, Wanderwege auch als solche auszuweisen. Wie das der Herr W. macht, der noch ganz altmodisch mit einer Karte aus Papier unterwegs ist.

Als ich in einem grünen Dschungel verschwunden bin, wurde mir ein wenig komisch. War das wirklich der richtige Weg? Irgendwann kam ich dann tatsächlich zu einer Straße, irgendwann waren auch wieder Menschen da. Fröhliche Menschen mit Bollerwagen und Kugeln, die sich über Wiesenwege meinem Ziel – der Aussichtsplattform – entgegen boßelten. Ein lustiger Zeitvertreib nicht nur für Norddeutsche, wie mir auf Nachfrage erklärt wurde. Ich schaffte es gerade noch, den kleinen Turm zu erklimmen, so sehr schmerzten mal wieder die Gelenke. Und das war es dann mit Lübeck. Is schön jewesen, würde die Berlinerin sagen. Auch wenn ich nicht St. Marien besucht, nicht in der Stadt gewesen bin. Die Natur, das Meer, das zieht mich gerade in dieser Jahreszeit viel mehr an.

Und jetzt sitze ich schon wieder in der Bahn, fahre durch Rapsfelder, an Wiesen mit Störchen vorbei. In Grieben hält der Zug direkt neben einem üppig blühenden Fliederbusch. Ich spüre in mich hinein, fühle eine angenehme Leichtigkeit. So war es in den letzten Tagen. In meinem Kopf eine Art Leere. Keinerlei störende Gedanken. So soll es mal bleiben.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*