Ich habe es mir an meinem Baum gemütlich gemacht. Mit Kissen für den Hintern und einem Glas für das Bier. Dem Baum habe ich selbstverständlich auch etwas von dem kühlen Getränk abgegeben. Gleich wird die Sonne hinter dem Wald verschwunden sein. Dann wird es frisch. Eigentlich wollte ich heute in die Stadt. Aber dann war es so angenehm warm im oberen Garten, das Licht so betörend, und ich bin stattdessen auf den Hügel gestiegen und habe die Aussicht auf mich wirken lassen. Den Blick über Felder, Wiesen, Wald, das Dorf.

Und dann habe ich mit allen geredet. Mit der Sonne, dem Wind, den Wolken. So mache ich das ja oft, wenn ich alleine unterwegs bin. Da ist mir Riccardi eingefallen, der Mann mit dem Tumor im Kopf. In einem seiner Videos hatte er davon erzählt, wie er im Wald mit den Bäumen redet. Ich hatte ihm damals zugerufen, du, das mache ich auch. Er hat es nicht geschafft. Vor vier Wochen ist er gestorben. Und dann musste ich an das Gedicht denken, dass mir der Redner einmal aufgeschrieben hatte. Steht nicht an meinem Grab und weint. Ich bin hier nicht. Wie es weiter geht, habe ich vergessen. Wind kam auf alle Fälle auch vor. Vielleicht so: Ich bin der sanfte Wind über den Feldern. Danke Riccardi. Für alles.

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