Heute schaffe ich es bis zur Halbinsel. In der Dämmerung sind kaum Menschen unterwegs. Neben der still vor sich hin strahlenden Mondsichel hängt weithin sichtbar Jupiter. Dann muss da links der Mars sein, sagt der Hausmann und macht eine entsprechende Armbewegung. Derselbe Mars, der morgens um 4.30 Uhr vor meinem Fenster leuchtet? So ist es. Wie das passieren kann, jetzt hier, morgen früh da, das wird mir auch gleich erklärt. Die Erde dreht sich, siehst du so, und das Firmament dreht sich ja auch, schau mal her, das geht so und so, und zack, dann ist Mars eben am Morgen da. Oder so ähnlich.

Aldebaran merke ich mir auch noch, den findet man rechts unten unter dem Mars, und eigentlich müsste jetzt auch langsam Saturn auftauchen. Und dann geht der Hausmann weiter um den See, während ich schnaufend den Heimweg antrete. Einmal rufe ich ihn noch an, weil ich wissen möchte, was das für ein dicker Stern links neben dem Mars ist. Der war vorhin doch noch nicht da. Capella also. Gut, wenn man jemanden fragen kann, der sich auskennt.

Zu Hause begebe ich mich sofort wieder in mein Bett. Es kommt mir vor, als wäre ich Marathon gelaufen. Ich kann nicht schlucken, nicht durch die Nase atmen, die Ohren schmerzen, die Bronchien sind verschleimt, und jetzt kann ich auch nicht mehr sehen. Das wird psychosomatisch sein. Ist es leider nicht. Bindehautentzündung. Beide Augen. Was macht eigentlich mein Immunsystem????

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