vom Laptop aufschaue, sehe ich auf dem Waldweg hinter der Wiese einen Esel. Ob der alleine spazieren geht? Eine Schwanzmeise schrammt dicht am Fenster vorbei, landet draußen auf dem Brett und schaut interessiert zu mir herein. Sage mal, wie oft willst du das noch machen? Seit ich mit einiger Mühe die Knödel aufgehängt habe, tobt vor meinem Fenster das pralle Leben. Kleiber, Schwanz-, Blau-, Kohl- und Weidenmeisen, Sperlinge. Manchmal sitzen sie zu dritt an einem Knödel, manche picken sich gegenseitig weg, andere futtern einträchtig.

Als ich gestern einen Spaziergang gemacht habe, kreisten über mir Kraniche, vor mir sprang ein Reh ins Gebüsch. Jetzt höre ich Hufgetrappel. Tatsächlich, es ist der Esel. Der offensichtlich einmal ums Karree gelaufen ist. Nicht alleine, vor ihm sehe ich ein Pferd. Wahrscheinlich war diese Sichtung der Höhepunkt des heutigen Tages. Viel mehr passiert hier draußen nicht.

Nachts beleuchtet der Mond die Wiese, den Wald, das Dorf. Sogar bis weit in meinen Raum leuchtet er hinein. Wenn ich vor zwei Wochen nicht einmal die Hand vor den Augen sehen konnte, kann ich jetzt unbesorgt herumlaufen. Ich sehe alles, stoße nirgendwo an. Und da ich weiterhin schlecht schlafe, beobachte ich nachts keine Vögel, sondern die Wolken, die sich unterhalb des Mondes entlangschieben. Sie haben es eilig, als müssten sie dringend etwas erledigen. Sterne gibt es natürlich auch. Und jetzt schau ich mal nach dem Kater, der müsste doch längst wieder Hunger haben.

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