wach werde – ein kleines Tier macht große Geräusche oder so ähnlich – wundere ich mich über die Helligkeit im Raum. Am Himmel vor dem Fenster ein dicker Mond. Der immer wieder hinter bizarren Wolkenformationen verschwindet. Rosa Wolken. Weiße. Dunkelblaue. Schwarze. Wolken neben- und übereinander. Wolken, die sich im flotten Tempo aneinander vorbeischieben. Was für ein Spektakel. Und das kann ich alles von meinem Bett aus verfolgen. Nur mit dem erneuten Einschlafen klappt es nicht. Obwohl das Tier jetzt ruhig ist. Manchmal hilft lesen.

Hier liegen überall Bücherstapel und aufgeschlagene Bücher. Eigene. Geliehene. Angelesen. Aus- oder ungelesen. Zur Hälfte gelesen. Ich sollte das mal sortieren. Aber nicht mitten in der Nacht. Jetzt nehme ich das, was mich direkt anlächelt. „Der Osten“ von Andrzej Stasiuk. Das Buch hatte vor zwei Wochen eine Frau in der Bücherrunde empfohlen, gleich am nächsten Tag habe ich es bestellt. Weil es kein Roman ist und thematisch zu meiner damaligen Lektüre passte. Der Autor spannt den Bogen vom Ende des Krieges über die 80er und 90er Jahre. Erinnerungen. Reflexionen. Reisebericht. Von Polen über Russland nach China. Eigentlich interessant, wenn man wach genug ist. Jetzt werde ich tatsächlich müde. Und das war ja Ziel des Ganzen.

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