ist die Nacht mal wieder vorbei. In meinem Körper ein unangenehmes Sausen. Eine Mischung aus Angst und Aufregung. Wie konnte ich mich nur überreden lassen. Ich kenne mich doch. Öffentliche Auftritte machen mich schon im Vorfeld nervös, und die Aussicht auf ein Interview mit Kamera und Mikro versetzt mich geradezu in Panik. Da ist es auch kein Trost, wenn Frau J. gesagt hat, dass der Beitrag über unseren Verein und das Schätze-Projekt im rbb insgesamt nur dreieinhalb Minuten lang sein wird. Na und? Das ist meinem System schnuppe. Ich werde in Ohnmacht fallen, einen Blackout haben, nicht mehr als ein Stammeln herausbringen.

In der Kirche ist dann alles wieder gut. Schon gestern hätte ich mich im Linolschnitt üben können – Bernd Demmig aus Babe bietet in Irinas Offenem Atelier einen Workshop zum Thema an – aber gestern war ich auf dem Amt. Und habe aus mir eine ordentliche Frau gemacht. Will sagen, ich habe mich endlich polizeilich angemeldet. Jetzt also. Ich habe eine grobe Idee zu dem Gedicht von Carlo Karges. Wer Schmetterlinge lachen hört. Aber erst einmal stelle ich mich an. Wie zeichne ich eine Hand? Vom Schmetterling ganz zu schweigen. Warum habe ich mich nicht für einen Text entschieden? Weil man den spiegelverkehrt!!!!

Wieder einmal bin ich von Irina beeindruckt. Im Nullkommanix reitet auf ihrer Platte eine wilde Frau den Stier. Aber gut, Irina ist Künstlerin. (Ich möchte sie adoptieren.)  Nach einer halben Stunde an meiner Platte habe ich eine Blase am rechten Mittelfinger. Egal. Das Tun bereitet mir Freude. Dabei kann ich mir keine Sorgen um das Interview machen. Was ich auch gar nicht hätte machen müssen. Denn das ganze Procedere macht mir richtig Spaß. Was vielleicht kein Wunder ist. Interview, Kamera, Ton, da sind drei sehr sympathische Menschen am Werk – einfühlsam, humorvoll, zugewandt – wie sollen da komische Gefühle aufkommen? Und weil ich hinterher noch eine Weile so beschwingt bin, lasse ich mir von Herrn S. den Rasenmäher erklären. Endlich einer ohne Kabel. Da könnte sogar das Mähen Spaß machen. Wenn es nicht so stickig wäre und mir nach einer halben Stunde der Schweiß nicht so am Körper kleben würde. Das mag ich gar nicht. So macht das auch keinen Spaß.

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