höre ich die vertrauten Geräusche der Kraniche. Auch gestern haben sie sich dort vergnügt. Bevor sie abends zum Gülper See aufgebrochen sind, führten sie ein ziemliches Spektakel auf. Erhoben sich fast gleichzeitig, drehten mehrere Runden, bevor sie sich in verschiedene Züge aufteilten und über den Garten geflogen kamen. Und vorher dieser Himmel. Die Suppe für morgen ist fertig, sehr gelungen, wie ich finde, sogar ein kleines Topping aus knusprigem Speck und Pilzen habe ich mir dazu ausgedacht. Bevor ich die Küche aufräume, setze ich mich mit meinem Buch in die Sonne. Wer weiß, wann sie wieder verschwindet. Das geht schon den ganzen Tag hin und her.

Aber dann komme ich gar nicht zum Lesen. Eine rote Libelle – ich tippe auf Gemeine Heidelibelle – setzt sich auf meine Hand. Ganz zutraulich sitzt sie da, bewegt den kleinen Kopf ruckartig hin und her, pumpt mit dem roten Körper, die zarten Flügel mit der winzigen roten Markierung zittern im Wind. Sie fliegt fort, aber kurze Zeit später ist sie wieder da, ich habe mich nicht bewegt. Vielleicht gefallen ihr die verschiedenen Rottöne in meinem Hemd.

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