ist es sommerlich warm. Die Freundin hat mir eine Fahrt an den Fuschlsee und Kaiserschmarrn auf einer Almhütte versprochen. Bitte kein Programm, habe ich gesagt, aber da wir uns gut kennen, unsere Eigenarten sich ähneln, muss ich mir keine echten Sorgen machen. Der Buckower Freund saß gerade in Born am Bodden, als wir miteinander telefonierten. Schwimmen war er allerdings noch nicht. Es wäre doch ein wenig kühl. Ich wollte ihm erzählen, dass ich nach seiner Intervention im Dunkeln auf dem Rad jetzt ein bisschen besser sehen kann. Weiter. Aber ich habe nicht verschwiegen, wie sehr mich der Heimweg gestern beunruhigt hat. Und das hat er.

Was verdammt noch mal mache ich hier? Es war das erste Mal, dass ich mir diese Frage gestellt habe. Ich habe in Berlin gearbeitet, um halb neun war ich zurück in Neustadt. Die Landstraße neben dem Radweg nicht sichtbar. Keine Laternen. Keine Autos. Ich konnte gerade mal die paar Meter vor meinem Rad erkennen, sonst nichts. In Hohenofen und Sieversdorf war es ebenso dunkel, nur ab und zu ein Lichtschein aus einem der Häuser. Nirgendwo Menschen. Keine Geräusche. Nur der Wind, der mir um die Ohren pfiff, fiepte, rasselte. Nicht gerade beruhigend. Der Himmel grandios, wie ich bei einem kurzen Halt auf dem Plattenweg zu unserem Dorf erkennen konnte. Sterne. Milchstraße. Mir schnuppe. Die Warnleuchten der Windräder schienen sich selbständig gemacht zu haben. Wie große rote Augen saßen sie in einem Halbkreis in den Wiesen. Wurden größer und rückten scheinbar näher. Mein Herz klopfte noch ein bisschen schneller. Sähe ich diese Szene in einem Film, würde ich die Augen schließen und mir die Ohren zuhalten. Ich war so froh, als ich zu Hause war. Und was sagte der Freund? Da müsse ich wohl noch ein bisschen üben.

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