Die freundliche Frau von der Post hat mal wieder durch Hupen auf die Lieferung aufmerksam gemacht und mir die neuen Notizbücher und das Paket mit den Meisenknödeln über den Zaun gereicht. Ich werde ihr als Zeichen meiner Dankbarkeit einen Kuchen backen, wenn ich aus Österreich zurück bin. Heute sind wir in unserer kleinen Kreativ-Gruppe nur zu zweit. Eigentlich (ein Wort, das ich meiden wollte) wollte ich das Gedicht „Kristall“ von Selma Meerbaum als Einstieg für das eigene Schreiben benutzen, aber dann blättere ich noch einmal in meinem lila Notizbuch. Auf der letzten Seite habe ich den Text von „Now and Then“ notiert.

Natürlich muss ich jetzt den Song sofort noch einmal hören. Ich kann ihn inzwischen mitsingen. ….I want you to be there for me..always to return to me…Und dann packt und schüttelt es mich. Ich weine wie lange nicht. Vor ein paar Tagen dachte ich ja noch, ich wäre so gerührt, weil mich der Song an die verstorbenen Beatles erinnert. An John und George. Dann kamen mir meine eigenen lieben Verstorbenen in den Sinn. 2016. Der Freund aus der WG. 2018. Die Rudower Freundin. 2020. Meine Mutter. Und jetzt die Erkenntnis, schockartig eben, dass ich um meine Mama weine. Um sie wird sich dann zwei Stunden später auch der Text drehen, den ich schreibe und den ich nur mit Tränen in den Augen vorlesen kann. Ja. Es ist wahr. Ab und zu vermisse ich dich. Ab und zu wünsche ich mir, du wärest hier.

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