Ein Blick auf die Morgenröte. Weitergeschlafen bis halb 7. Ich gehe früh ins Bett, stehe früh auf. Genieße dann die Stille im Garten, die natürlich nicht wirklich still ist. Der Pirol. Die Nachtigallen. Usw. Es ist immer wieder ein bisschen magisch. Zwischen Garten und Deich kreisen heute gleich drei rote Milane. Einer attackiert einen anderen. So sieht es zumindest für mich aus. Fliegt dicht an ihn heran, über ihn, und dann scheint es, als würde er sich auf seinen Gegner? die Angebetete? herabfallen lassen. Die Wipfel der Bäume wiegen sich. Warnung vor starkem Wind. Den hätte ich mindestens auf einer Strecke von vorn, würde ich zum Bioladen fahren. Ich warte erstmal ab.

Kaum habe ich dem Freund die Erlaubnis erteilt, meine Telefonnummer weiterzugeben, schon ist eine Nachricht von der alten Schulfreundin da. Es ist Jahre her, dass wir uns gesehen haben. Dabei waren wir einmal gute Freundinnen. Trotz doch recht unterschiedlicher politischer Ansichten. Sie eine eher rote Socke – hat man das damals schon so gesagt, ich weiß es nicht – ich eher nicht. Was haben wir uns gestritten. Aber das ging, das war kein Problem. Wenn ich im Sommer mal wieder Schule geschwänzt hatte, dann kam sie nach dem Unterricht raus in die Kleingartenanlage, in der ich bei meiner Großmutter lebte, und dann saßen wir manchmal zu dritt oder viert auf der kleinen Wiese im Garten und gackerten herum. Drei oder vier junge Frauen, und mittendrin der Freund, der jetzt in der Türkei lebt. Allein unter Frauen, er mochte das. Ich bin gespannt, ob die alte Freundin mich tatsächlich hier draußen besucht. Angekündigt hat sie es. Mit ihrem Jeep könnte sie hier problemlos den Jäger oder Förster geben, habe ich ihr geschrieben.

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