Dummerweise habe ich zum Brunch geladen. Damals, als es noch kühler war. Als die Hitze mir noch nicht das Gehirn vernebelt, den Körper paralysiert hatte. Oder ist es umgekehrt? Ich kann nicht mehr klar denken. Und wenn hier nicht gleich etwas passiert, drehe ich durch.

„Mein Hase. Sag mir, was ich tun soll.“ „Ich werde dir gleich zeigen, wo der Hase hängt.“

Offensichtlich ist mir die Verzweiflung anzusehen. Der Tisch braucht mehr Schatten. Können wir nicht eine Art Segel? Habe ich das gesagt oder nur gedacht? Da die Freundin plötzlich im Baum turnt, was aber gar nichts nützt, die Sonne steht zu hoch, werde ich wohl laut gedacht  haben.

Das Baby meckert. Der Hund steht mir im Weg, und nein, ich kann auch keine Anweisungen geben, weil ich gar nicht weiß, was ich will. Doch, ich will alle wieder ausladen. Mir endgültig den Ruf einhandeln, unberechenbar zu sein. Unzuverlässig. Nicht belastbar. Nicht mal für so etwas Kleines wie einen Brunch.

Aber dann geht es natürlich doch. Und wird sogar richtig nett. Trotz aller Konfusionen. (Und auch ohne den Obstsalat von der nordischen Freundin, den wir tatsächlich im Kühlschrank vergessen haben, ihrem Mann fiel er auf der Heimfahrt ein.) Was vielleicht auch an der Bowle liegt, die wirklich köstlich ist. Allein wäre ich nie auf die Idee gekommen, schon gar nicht bei der Hitze, aber dazu sind Freundinnen ja da. Und auch auf meinen lieben Mitbewohner habe ich gehört. Der Redner hatte mir dringend geraten, die Erdbeeren mit etwas Raki anzusetzen. Also der Geschmack. Wirklich sehr, sehr lecker. Und wenn es nachts dann endlich etwas kühler ist, dann bin ich fast im Om-Modus.

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