Ich sitze an einen Baumstamm gelehnt, nicht weit entfernt von der „Lorelei für Arme“, wie jemand gestern die Skulptur auf dem Stein im Meer genannt hat. Menschen kommen vorüber, sie schauen auf den Boden, als suchten sie etwas. Donnerkeile. Muscheln. Bernstein. Die verlorene Zeit. Das nicht gelebte Leben. Hier finden wir es auch nicht. Aber wir können einen Kontakt herstellen. Mit den Wünschen, die wir manchmal heimlich herumtragen. Einmal ein paar Tage lang schweigen. Steine betrachten. Die Maserung auf den geschälten Baumstämmen. Die Lichtreflexe auf den Wellen. Die Augen schließen und lauschen. Den glucksenden Wellen, die an den Strand schaukeln.

Dem Rauschen des Windes in den Bäumen und Sträuchern über mir. Die Sonne auf den Schienbeinen spüren. Den kühlen Sand unter meinen Füßen. Manchmal rieseln ein paar Sandkristalle zur Seite weg. Ein Vogel zwitschert, ein anderer antwortet. Die linke Wange ist kühler, sie ist der Sonne abgewandt. Stimmen. Höhere und tiefere. Ein Mann räuspert sich. Jemand sagt: „Du, die haben auch keine Lust spazieren zu gehen.“ Und dann Schweigen.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*