Vom Bett auf die Fensterbank. Aber wenigstens nicht in die Schule. Heute und morgen haben wir ausnahmsweise am Nachmittag Unterricht. Könnten sie immer so halten von mir aus. Es ist wunderbar, morgens trödeln zu können. Einen zweiten Kaffee zu trinken, noch ein paar Zeilen zu schreiben. Oder einfach nur da zu sitzen. Den Blick durch den Garten schweifen lassen. Da könnte mal Laub geharkt werden. Im Frühling zum Beispiel. Hausaufgaben habe ich gestern Abend gemacht, die müssen am nächsten Morgen um 9 im Büro sein.

Natürlich habe ich mich wieder an Zahlen fest gebissen. Wanderungsbewegungen immer noch. Aber jetzt sind wir im Jahr 2016 angekommen. Bei der heutigen Flüchtlingssituation u. a., und wie und warum sie sich gerade im letzten Jahr verändert hat. Im Juni 2015 waren weltweit ca. 60 Mio. Menschen auf der Flucht. Die Hälfte davon übrigens Kinder. Allerdings habe ich im Halbjahresbericht des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen Zahlen gefunden, die mir Rätsel aufgeben. Soll ich etwa noch einen Kurs in Statistik besuchen? Nö. Denn hinter all den Zahlen stehen Menschen, und um die geht es uns ja eigentlich. Die ganzen Zahlen sind ja „nur“ Hintergrundwissen.

Dummerweise fällt mir beim Thema Zahlen unsere Vermieterin ein, die von uns die gesammelten Unterlagen von 2015 haben möchte. Handwerker- und Öl-Rechnungen, Endabrechnungen Strom, Wasser, BSR usw. usw. Eben all das, was Menschen, die ein Haus gemietet haben, selber zahlen müssen. Und das sind keine Peanuts. Aber es kann auch eine kleine Gegenrechnung aufgemacht werden, und bei dieser Gelegenheit könnte man auch mal alles addieren, dann wieder teilen, so was eben. Interne Informationen. Dann weiß man, wie reich man theoretisch sein könnte. Nur hilft mir „man“ leider nicht weiter. Das ist mein Job. Eine Art ehrenamtlicher Tätigkeit. Und damit hat sich das Thema Fensterbank leider erledigt.

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