Es war Frühling, als wir uns das erste Mal sahen. Ich hatte eine heftige Liebesgeschichte hinter mir, unter der ich noch immer litt. Der Garten, den ich außerhalb der Stadt von Freunden gemietet hatte, bescherte mir auch nach einem Jahr noch schlaflose Nächte. Außerdem wollte ich ein richtiges Haus, mit Garten, und das in Berlin. Dafür war ich auch bereit, in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Die Anzeige hatte ich in der Zitty entdeckt.

Du hast mir die Tür geöffnet. Damals hattest Du noch dunkle Locken. Und richtig bekleidet warst Du auch, kein fadenscheiniger Morgenmantel, in dem Du Dich später so gern gezeigt hast. Ich war sofort beeindruckt und eingenommen von Deiner freundlichen und liebenswürdigen Art. Du hast mir das Haus gezeigt, den Garten, den schönen Meditationsraum mit Kamin, und natürlich das Zimmer, das Ihr vermieten wolltet. Noch heute kann ich mich an die entspannte Atmosphäre erinnern. An das Vertrauen, das ich Dir schon nach wenigen Minuten entgegen brachte. Ich wusste nach einer halben Stunde, dass ich hier leben wollte.

Als ich heute Vormittag im Garten saß und in den Himmel schaute, erinnerte ich mich an das Lied von der weißen Wolke, das Du so gern gesungen hast. Und dann musste ich natürlich ein bisschen weinen. Du warst immer Du. Da konnte ich auch ganz entspannt ich sein. Du fehlst.

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