Es gibt diese Tage, da scheint mir das Leben überaus kostbar. Das leckere Mittagessen bei den Schwestern auf der schattigen Terrasse. Kaffee, Kuchen und Gedichte von Rilke bei den üppig blühenden Rhododendren. Der Duft nach Flieder und Gras. Das Licht, der Himmel. Die vertrauten Gespräche, die sich gestern natürlich auch um den Tod und um H. drehten. Wisst ihr noch? Ihre Sonntags-Predigt im Gutspark vom Gut Burghof?

Und dann die wichtigen Fragen. Was soll  in unseren letzten Stunden passieren? Was wünschen wir uns? Soll eine/r oder sollen mehrere am Bett sitzen? Wollt ihr Musik? Und danach? Werden wir irgendwo sein? Oder ist es so, als hätte jemand das Licht ausgeknipst und da ist überhaupt nüscht? Herr Hausmann stellt sich das Ganze wie ein Schweben in der Unendlichkeit vor. Ruhig vor allem. Als würde er hier im Leben immer von Lärm belästigt.

Bei der Beerdigung wollen zwei von uns das Adagio for Strings hören. Auch die Beatles werden gewünscht. Ich hätte immer noch gern „Easy“ in der Version von Faith No More. I wanna be high….Und dann später dieser sehnlichst  erwartete Guss, der die Regentonnen zum Überfließen brachte und dem Garten das nötige Nass. Wer will da in den Himmel fahren.

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