Jetzt sitzen wir hier und diskutieren. Hausmann und ich sind schon um halb acht aufgestanden, weil der junge Mann sich schon so früh das Gästezimmer ansehen wollte. Und natürlich, wie kann es anders sein, auch er sympathisch. Nun muss mal wieder eine Entscheidung getroffen werden. Die junge Philippinin studiert in Potsdam. Für sie wäre es günstig, hier zu wohnen. Nach welchen Kriterien sollen wir entscheiden?

Er hat einen Vollzeitjob, würde auch etwas Anderes finden. Dafür spricht er perfekt deutsch. Was kein Wunder ist, da in Berlin geboren. Für Hausmann und mich wäre es eine Entlastung, würde noch jemand mal mit der Eigentümerin diskutieren können, mit Handwerkern. Für die Thailänderin wäre eine Frau als so nahe Nachbarin nett. Der Spanierin ist es egal, dem Syrer auch. Vielleicht sollten wir es auslosen. Irgendwo über den Wipfeln der Bäume scheint die Sonne. Hier im Eßzimmer haben wir das Licht eingeschaltet.

Gestern haben wir endlich die Kammer in der ersten Etage ausgeräumt. Die Single-Platten, die der Redner einst aufgenommen hatte, seine CDs, Bücher, Geschirr, alles, was noch von ihm da war, haben wir zum Werkstoffhof gefahren.  Nicht alles, mit den restlichen Büchern werde ich noch unzählige Kartons füllen. Habe in den letzten Tagen immer wieder zwischendurch eingepackt, sortiert. Jetzt verabschieden wir uns also noch einmal.

Gleich am Anfang hatten wir es uns  auf dem Hof mit einem der Herren von der Abfallwirtschaft verdorben, weil wir ein paar Mäntel ohne Tüte in den dafür vorgesehenen Behälter werfen wollten. Der Anpfiff war nicht ohne. Eine Stunde später waren wir ihm dann so ans Herz gewachsen, dass er uns sein Ferienhaus in Schweden angeboten hat. Wären wir noch länger geblieben, hätten wir wahrscheinlich einen gemeinsamen Urlaub geplant.

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