Die Thailänderin sehe ich manchmal morgens, wenn ich mir Kaffee mache. Dann wechseln wir ein paar Worte. Der Spanierin habe ich vorgestern aus dem Bus zugewunken. Sie kam von der Frühschicht, ich war auf dem Weg in die Praxis. Von ihr stammen bestimmt die zwei süßen Teilchen, die heute Morgen auf einem Teller vor meinem Zimmer lagen. Q.  habe ich vorhin im Eßzimmer getroffen. „Wohnst du überhaupt hier?“ Nur Hausmann sehe ich regelmäßig, und deswegen kam mir gestern die Idee mit dem Sonntagsfrühstück für alle, die dann da sind. 

Als ich gestern Abend nach Hause kam, hatte Hausmann gerade den Tatort verdaut. Der diesmal ganz gut gewesen sein soll. Das ist doch typisch. Immer, wenn ich mal nicht. Dafür habe ich nach der Arbeit den Film „Girl“ gesehen, der mir gut gefallen hat. Er erzählt die Geschichte von einem 15jährigen Mädchen, das Tänzerin werden will. Sie ist auch gerade auf einer besonders guten Schule angenommen worden, ihr Vater, der kleine Bruder sind extra deswegen umgezogen. Alles könnte gut sein, würde sie nicht im falschen Körper stecken. Denn eigentlich wurde Lara als Victor geboren. Sie wartet auf die Hormonbehandlung und auf die große OP, die sie von diesem falschen Körperteil befreien soll.

Was für eine Schinderei, dieses Tanzen. Die Zehen bluten, ständig wird man angetrieben, und dann eben noch diese Geschichte. Ich habe vor allem auf Laras Lippen geschaut. Das war ein solches Rot,  ich dachte, das kann doch nicht echt sein, und dazu noch so prall, so wunderschön. Victor Polster als Lara beeindruckend. Ich bin gespannt, was es von ihm noch zu sehen gibt.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*