Während ein Eichhörnchen im Futterhäuschen meditiert, hüpft ein anderes ungeduldig im Baum hin und her. Auch die Meisen warten darauf, dass ihr Platz wieder frei wird. Auf dem Balkongeländer spaziert die Krähe, die sonst die Regenrinne der Nachbarn inspiziert. Ein großes Tier, das auch gern einen Blick in mein Zimmer wirft. In der Küche habe ich gerade die Thailänderin getroffen, die am Wochenende in Prag war. Es hat ihr sehr gefallen, aber es hätte mich auch gewundert, wenn nicht. Ich habe vergessen zu fragen, ob sie an Kafkas Grab war.

Ab September wird sie für drei Monate nach Dublin gehen, um dort ein Praktikum in einem Verlag zu machen.  Sie möchte Lektorin werden. Das würde zu ihr passen, sogar beim Rühren in einem Topf hat sie ein Buch vor der Nase. Eine kompetente und zielstrebige kleine Person.

Auch der Hausmann ist wieder da. Manchmal denke ich ja, der bleibt am Bodensee. Wo es zugegeben sehr schön ist. Aber noch ist er nicht fertig mit Berlin, Gott sei Dank. So konnten wir auch das Sonntag-Abend-Ritual wieder aufnehmen. Tatort schauen, Sekt trinken, und dann habe ich wieder an seiner Anne herumgemäkelt, die ich nicht länger als zehn Minuten ertrage. Dieses Geschwätz in den Talk-Runden. Als würde dadurch etwas geändert. Sie wollen angeblich alle etwas für das Klima tun. Aber selber einschränken möchte sich keiner. Der Gedanke, das wir jährlich 1500 Euro mehr für das Öl zahlen müssten, gefällt mir allerdings auch nicht. Und trotzdem. Da müsste eben noch einmal neu gedacht werden.

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