Als ich heute in der Küche erschien, stand der Syrer schon in Schuhen und Mantel da, mit dem Rucksack auf dem Rücken füllte er Kaffee in seinen Mehrwegbecher. Q. hatte seinen Auftritt genau wie ich im Morgenmantel. Eine Stunde später war die Thailänderin schon wieder beim Aufräumen. Frisch und adrett wie immer widmete sie sich der Vitrine im Eßzimmer. Q., inzwischen ausgehbereit, ulkte im Vorübergehen, als nächstes kämen wohl unsere Zimmer dran.

Da habe ich mir nichts vorzuwerfen, bei mir ist es – äußerlich zumindest – aufgeräumt. Und wie es drinnen aussieht….

Dieses Jahr haben wir nur einen Strauß, keinen Adventskranz. Dabei wollten wir doch selber einen flechten. Was wir alles schon wollten. Ich denke nur an die Herd-Thematik. Aber nun hat mich der Mopedfahrer bei seinem letzten Besuch ja quasi verpflichtet. Er hat sich alle Daten des alten Ofens – Höhe, Länge, Durchmesser der Platten – notiert, und mir die Zusage abgerungen, dass wir im nächsten Jahr endlich einen Herd anschaffen. Ihm wäre es sowieso ein Rätsel, wie dem Hausmann immer wieder die köstlichsten Pizzen gelängen. Bei diesem Monstrum von Backofen. Ist mir auch ein Rätsel.

Aber ich habe gerade andere Sorgen. Heute ist die 3. Salsa-Stunde. Beim letzten Mal sah ich nicht sehr glücklich aus. Das kann man ja dank der großen Spiegelwand gut beobachten. Ich hatte den Hüften schwingenden kolumbianischen Tanzlehrer, der sich wirklich alle Mühe gibt, auch mir Salsa Cubana beizubringen gefragt, ob er glaube, dass ich es irgendwann lerne. „Hm. Wirst du. Dauert aber länger.“

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*