Wir sind nur menschlich, wenn wir uns mit dem nicht menschlichen vergleichen. Sagt der Philosoph und Kulturökologe David Abram in dem Dokumentar-Film „Becoming Animal“. Beeindruckende Bilder, die größtenteils aus dem Grand Teton Nationalpark stammen. Es gibt keine schnellen Schnitte, auch die Musik ist verhalten. In aller Ruhe kann ich einem Elch beim Grasen zusehen, kann sich bewegende Bäume und Gräser betrachten. Stille Berglandschaften und Flußtäler.

Wir schauen hinaus, und etwas blickt auf uns zurück. Leider betrachten nur wenige Menschen die Natur auf diese Weise, sonst wären wir alle Vegetarier und würden uns nicht so benehmen, wie wir das tun. Als hätten wir noch eine zweite Erde irgendwo versteckt. Denke ich später im Bus. Ich z. B. würde doch nie wieder im Restaurant ein Wiener Schnitzel essen, wenn ich dem Kalb vorher länger in die Augen schauen müsste. Nur weil dieser Kontakt fehlt, mache ich es aber. Selten, aber ich tu es.

Neulich habe ich eine Doku über eine junge Familie gesehen, deren Tiere ganzjährig auf der Weide bleiben, auch die Kälber bleiben bei ihren Müttern, und wenn es ans Schlachten geht, werden die Tiere einzeln in das nächste Dorf gefahren. „Stolze Kuh“ heißt der Hof. Sie beliefern auch einen Marktschwärmer in Berlin.

Ich könnte aber auch Pescetarierin werden. Nur noch ab und zu mal ein Stück Fisch essen. Gleich höre ich meine Freundin aus Celle, die seit vielen Jahren Vegetarierin ist. Aber der guckt doch auch.

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