Der Rücken schmerzt heute mehr als an anderen Tagen.  Aber manchmal bin ich so versunken in mein Tun, da bemerke ich nicht, wie die Zeit vergeht. Habe bis Mittag mit dem Laptop auf den Oberschenkeln im Bett gesessen und gearbeitet. Letzter Schliff für die letzten Portraits. Jedes Mal ein anderes Bild, wenn ich aus dem Fenster sah. Düstere Wolken am Himmel. Sonne auf der gegenüberliegenden Häuserwand. Die Birke, vom Wind gebogen. Schneeflocken. Regen. Alles war da. Manchmal gleichzeitig. Welchen Monat haben wir denn?

Gestern das letzte offizielle Treffen vom Drehbuchkurs. Es kommt mir vor, als würde ich mich seit anderthalb Jahren ständig von Gruppen verabschieden. Krankenhaus. Reha. Reha-Nachsorge. Existenzgründer. Jetzt schon wieder ein Abschied. Ein Jahr haben wir miteinander verbracht. Und auch, wenn wir uns nur einmal im Monat, manchmal  nur für einen Tag, gesehen haben, ich wusste, da sind irgendwo verwandte Seelen, die sich gerade alle mit den gleichen Problemen beschäftigen. Mit der Prämisse. Der Plotskizze. Dem ersten, zweiten oder dritten Akt.  Und jetzt soll damit Schluss sein?

Ich habe doch noch gar nicht alle kennen gelernt. Und verstanden habe ich auch nicht alles. Bestimmt, also ich bin mir sicher, wenn man es mir noch ein zehntes oder vierundzwanzigstes Mal erklären würde, vielleicht würde ich dann…? Nein? Muss ich jetzt selber machen? Das ist auch nicht neu. Das geht seit Jahrzehnten so. Wir haben uns aber versprochen, in Kontakt zu bleiben und uns auch ohne Meister zu treffen, uns Feedback zu geben und unter die Arme zu greifen, wenn es irgendwo hakt. Und das tut es ja ständig. Irgendwo haken.

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