sitzt der Stiefvater, der seit 5 im Haus unterwegs ist. Die Heizung funktioniert nicht, er hat schon alles probiert, immer wieder leuchtet es rot. Wir warten auf den Monteur. Das heißt, dass ich nicht mit meinem Kaffee zurück ins Bett kann, sondern dass ich mir etwas anziehen sollte. Dem Anlass angemessen. So wie gestern, als der Bestatter noch einmal ins Haus kam. Ich hatte mich für eine schlichte schwarze Stoffhose meiner Mutter entschieden, da meine Jeans voller Aerosole ist. So sagen es die öffentlich-rechtlichen Sender, und die müssen es ja wissen, sagt mein Stiefvater.

Für den Monteur reicht ganz bestimmt die blaue Sporthose, in der ich auch sonst hier herumlungere. Und dann geht die Heizung wieder, zukünftig bitte nicht den Schornsteinfegerknopf drücken. Davon kommt nur die Elektronik durcheinander.

Auch mir werden ein paar Knöpfe gedrückt.  Zwar wird um meine Meinung gebeten, gehört wird sie nicht. Die Urne muss ein Kreuz haben, auch die Traueranzeige, und reden wird selbstverständlich die Frau Pfarrerin.

Am frühen Nachmittag gehe ich in den Wald. Die Kiefern stehen ordentlich nebeneinander, wie eine Armee. Ein paar Birken gibt es auch, die sind aber nicht der Rede wert.  Ich gehe denselben Weg wie sonst auch, da kann ich mich nicht verlaufen.

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