Gestern habe ich meinen täglichen Spaziergang mit der nordischen Freundin gemacht, die es schön findet, dass ich mal bei ihr in der Nähe bin. „Und hier läufst du alleine?“ Ja, das mache ich. Aber ich habe auch gleich zugegeben, dass ich manchmal ein komisches Gefühl bekomme. Wenn zwischen den Bäumen unverhofft ein Mann auftaucht z. B. Da, wo gar kein Weg ist. Dann laufe ich sehr zügig in die entgegengesetzte Richtung. Neulich stand ein gelbes Postauto auf einem Waldweg. Mir wurde gleich mulmig. Solch ein Auto ist eine gute Tarnung für jemanden, der Menschen auflauert. Die Freundin lachte. „Wir haben zu viele Krimis gelesen.“

Zum Schreiben sitze ich in der Küche. Eine Uhr tickt. Aber hier ticken überall Uhren. Die aus dem Gästezimmer habe ich längst ins Bad gestellt, ich bin es nicht gewohnt, mit derartigen Geräuschen zu schlafen. So wie ich es auch nicht gewohnt bin, ermahnt zu werden. Tu dies, lass das. Das macht man nicht. Du bist schon wie deine Mutter. Gern in Kombination mit lauter Stimme. Immer noch von 0 auf 100 in drei Sekunden. Hinterher ist dann immer nichts gewesen.  Ich? Ich habe nichts gemacht. Ein altbekanntes Muster. Ich habe eine Ermahnung ausgesprochen. Im Wiederholungsfall werde ich gehen. Dann ist mein Auftrag beendet.

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