Letztes Jahr habe ich das Strandbad Wannsee für mich entdeckt. Der Hausmann hatte mich mit seiner Begeisterung angesteckt. Deswegen hatte ich ihn gebeten, für gestern Nachmittag ein Tickett für mich mit zu buchen. Ich hatte mich an die Atmosphäre erinnert, daran, dass ich letzten Sommer das Gefühl hatte, irgendwo in Süd-Frankreich an einem Strand zu sein. Und dann diese besondere Stimmung, wenn die Abendsonne alles in ihr goldenes Licht taucht, wenn es keine lauten Stimmen mehr gibt, nur die Geräusche der Wellen, des Windes, wenn die Menschen sich schon auf den Heimweg gemacht haben. Letztes Jahr war das geradezu mystisch.

Gestern war da nichts mit mystisch, aber das kann auch daran liegen, dass mir viel zu warm war vorher, dass ich zwei Anläufe brauchte, um überhaupt in das Bad hineinzukommen – ich hatte beim ersten Mal meinen Impfpass vergessen – und dann hatte ich ständig Sand auf meinem Handtuch, der Kopf tat mir weh, das Schwimmen machte keinen Spaß, weil da schon wieder so viele Algen waren. Es gibt solche Tage. Vielleicht sollte ich „nur“ in den Wald gehen, wenn ich mich so fühle.

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