gibt es Eier. Heute für die einen ein einzelnes weich gekochtes, für die anderen zwei noch weichere für die Eier im Glas. Das hat jede für sich entschieden. Immer am Sonntag gibt es das Wort zu selbigem, heute wurde uns ein Gedicht von Mascha Kaleko vorgetragen. Später lösten wir das Bilderrätsel nicht, behielten dafür aber die nächste Zeile des Gedichts. Immer am Sonntag gibt es Brötchen, allerdings nur eins pro Person. Das wurde „von oben“ so entschieden, so wie bestimmte Dinge eben entschieden werden. Da heißt es dann am Samstag Abend, man müsse ja nicht jeden Tag Alkohol trinken, und schon blieb die Flasche zu, die wir uns sonst wie üblich zu sechst geteilt hätten.

Keine Frage, dass es auch ohne Alkohol ein schöner Abend wurde. Wieder erzählte eine von den glücklichen Momenten, wieder waren wir von dem Getöse der auf dem See sitzenden Vögel beeindruckt, gierten nach Kranichzügen, die später direkt über uns hinwegflogen, warteten geduldig auf Schnuppen, deren Sichtung mit lauten Begeisterungsrufen begleitet wurde.

Als alle anderen schon im Haus waren, habe ich der Gießener Freundin noch den dicken Jupiter gezeigt. Dafür tasteten wir uns zuerst Hand in Hand und kichernd die dunkle Treppe zum noch dunkleren Garten hinunter, am Birnenbaum vorbei, den wir gerade mal erahnten, standen immer mal wieder in einer Kleinblütigen Königskerze, aber dann war er da, direkt vor uns, und das war doch sehr beeindruckend. Wie das mit Alkohol im Blut ausgegangen wäre, das möchte man sich gar nicht vorstellen.

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