nichts von der Portugiesin gehört habe, die den Sommer über bei uns im Dachzimmer – in meinem derzeitigen Zimmer also – wohnen wollte, habe ich gedacht, sie würde absagen. Aber nein. Sie kommt wie geplant Anfang April und findet es sehr großzügig, dass wir ihr die Hälfte zum Taxi dazugeben wollen. Denn das hatte ich vorgeschlagen, nachdem sie mich leicht panisch gefragt hatte, wie sie denn spät abends vom Flughafen „nach Hause“ käme und nachdem ich den Preis für eine Fahrt vom BER nach Nikolassee recherchiert hatte. Auch ihre Eltern würden sich große Sorgen machen.

Kind, wenn du dir solche Sorgen machst, warum bleibst du dann nicht zu Hause? Hätte ich in meinem ersten Eifer gern gefragt, aber dann ist mir eingefallen, dass sie ja tatsächlich erst 19 ist. Da kann es einen schon beunruhigen, wenn man um 22.30 Uhr in einer fremden Stadt landet, noch dazu in einer Großstadt. Und dann habe ich mich daran erinnert, dass die anderen jungen Menschen, die schon bei uns gewohnt haben, bei ihrem ersten Besuch sogar mit ihren Eltern gekommen sind. Die Holländerin. Oder Q. Die waren beide 19, als sie bei uns einzogen. Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Die Holländerin ist inzwischen 30, Q. ist Vater.

Und was mache ich jetzt? Dem Tunesier haben wir eine Verlägerung für sein Zimmer gegeben. Vorerst bleibt es also beim Ringtausch. Und ich werde meine Sachen ins Wohnzimmer tragen, das in den Sommermonaten nicht genutzt wird. Dann sehe ich weiter.

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