aber sinnlos, sagt der Freund. Wenn ich sehen wolle, wozu er das Ding braucht, dann müsste ich mit in die Werkstatt kommen. Er bearbeitet ein Stahlrohr aus seiner Grabbelkiste. Ich setze mir eine Brille auf, was sich als sehr sinnvoll erweist, fliegen die scharfen Späne doch unkontrolliert durch die Gegend. Siehst du? So und so, und jetzt kann ich damit den Simmering in die Gabel (vom Motorrad) drücken, ohne dass der beschädigt wird. Aha. Es wurde also hurtig eine Art Werkzeug hergestellt. Und jetzt ist gut. Du hast ja keinen Dreherkurs gebucht. Ich kann zurück an den Schreibtisch.

Später packen wir die Sauna-Tasche, die wir dann prompt zu Hause stehen lassen. Also müssen wir nach ein paar Kilometern noch einmal zurück. Macht aber nichts, wir haben ja Zeit.

Das letzte Mal in der Sauna war ich vor Corona. Viel verändert hat sich nicht, auch nicht an unseren Aktivitäten. Ich liege in der Heusauna, kämpfe mit den 95 Grad in der Bergkristallsauna – in der sich außer mir nur noch ein, zwei andere Menschen aufhalten, so mag ich das – dümple im Natronbecken, während der Freund von einem Aufguss zum nächsten düst, manchmal steht er vorher sogar 20 Minuten in der Schlange. Wie verrückt muss man sein. Als ich es bei schlappen 60 Grad und Rosen-Lavendel-Duft so richtig gemütlich finde, prasselt endlich der ersehnte Regen auf das Dach.

Sieht der Garten nicht gleich viel grüner aus, oder bilde ich mir das ein? Ne, der sieht grüner aus.

 

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