hat mir der Iraker geantwortet, als ich mich gerade noch einmal für die Torte bedankt habe. Ich hatte von dem Stück auf meinem Teller ein Foto gemacht und ihm geschickt. Torte am Mittag, das kann nicht verkehrt sein. So lecker. Gestern habe ich das gar nicht richtig genießen können, ich war noch so satt von dem Tiramisu, das die Italienerin vorgestern gezaubert hatte und das ich erst gestern probiert habe. Oberlecker. Ich hatte mir sogar eine zweite Portion gegönnt. Wie hätte ich ahnen sollen, was da noch auf mich zukommt.

Gerade als ich es mir mit dem neuen Krimi gemütlich gemacht hatte, klopfte es. Der Iraker. Der mich natürlich nicht vergessen hätte. Aber ich wüsste ja, dass er bis Freitag auf Montage ist. Stimmt. Und am Wochenende bist du bei deiner Freundin. Was machst du hier? Ich solle mal mitkommen.

Und dann standen sie alle auf der Terrasse, auf dem Tisch eine riesige Torte, die mich sofort an jene vom vorletzten Jahr erinnerte, Gläser, Wein, noch ein weiterer Teller mit süßen Teilchen, und gesungen haben sie auch. Es wurde trotzdem ein sehr angenehmer Abend. Ich habe sie selten zusammen gesehen in den letzten Wochen, das war schön.

Mutti also. Der Iraker hat Humor, das mag ich. Ein bisschen Ernst ist natürlich auch dabei. Da hat der Syrer etwas angeschoben, von wegen ich wäre seine deutsche Mutter. Auch die Thailänderin hat mich zur deutschen Mutter auserkoren, sie schrieb davon auf ihrer Karte. Von mir aus. In meinem Herzen ist eine Menge Platz. Und wenn die Italienerin es möchte, dann kann sie mich zu ihrer zweiten oder dritten Großmutter küren. Und das nicht nur, weil ihr Tiramisu wirklich sehr gut ist.

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