ist es plötzlich sonnig und mild geworden. Das wäre eigentlich der perfekte Tag, um noch einmal in der Hollywoodschaukel zu liegen. Allerdings bin ich zum Arbeiten gekommen. The same procedure. Vor der Haustür steht eine volle Kiste. In der Küche Berge von Quitten. Der Mopedfahrer und eine junge Frau aus dem Reparaturcafé sind schon seit 10 Uhr aktiv, seit anderthalb Stunden also. Da wurde bereits gehackt, geschnitten, Schalen werden für Tee getrocknet, Kerne sollen auch für etwas gut sein, ich habe vergessen, wofür.

Auf dem Küchenofen steht der erste von drei großen Töpfen, es blubbert und dampft. Ich putze, entferne Kerngehäuse, schneide, entdecke Gemeinsamkeiten mit der sympathischen jungen Frau. Das hat der Freund gut eingefädelt. Die gekochten Quitten müssen püriert und anschließend durch ein Sieb gestrichen werden, dann wird das Ganze mit Zucker und Gewürzen so lange gekocht, bis man mit dem Holzlöffel Straßen ziehen kann. Die ungewohnte Beschäftigung geht auf den Rücken, die Arme, die Daumen, und überhaupt. Zur Stärkung kocht die junge Frau uns eine Suppe, der Mopedfahrer hat gestern Brötchen gebacken. Alles sehr lecker.

Gut, dass wir zu dritt sind, sagen wir. Das macht mehr Spaß, natürlich schafft man auch mehr. Am Ende haben wir vier Bleche Quittenbrot, das natürlich kein Brot ist, sondern eine süße Leckerei, die in ein oder zwei Wochen noch ein wenig veredelt wird. Mit Marzipan vielleicht, oder es gibt eine Schokohülle, auch pur schmeckt das Konfekt. Die Kiste vor der Haustür muss allerdings warten. Irgendwann am Nachmittag hat keiner mehr Lust. Abwaschen, aufräumen, wirklich nett war das. Und ja, wir sehen uns!

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