in die Vogeltränke gefüllt, kommt Frau Amsel zum Bade. Über die Wiese hüpft eine Maus. Ich kann sie ohne Brille erkennen. Eigentlich wollte ich nur die Osho-Bücher zählen, damit ich sie zwischen zwei Interessenten gerecht aufteilen kann, aber dann bin ich auch noch einmal durch die Buchreihen in meinen Regalen gegangen. Briefe, Tagebücher, autobiografische Texte werde ich behalten. Auch Fotobücher. Schon war ich am Sortieren. Und habe mich in Jurek Beckers Briefen festgelesen. Die mich vor vielen Jahren begeistert hatten. Schon der Titel des Buches ist so gut. „Ihr Unvergleichlichen“. Mit dieser Anrede hatte er Inge und Stefan Heym bedacht.

Seiner Lektorin Elisabeth Borchers war er besonders zugewandt. Da hieß es schon mal „Süßelisabeth“. Krumm nahm er ihr auch nichts. „Schreiben ist keine Bitte um mildernde Umstände, da haben die Fetzen zu fliegen, Rücksichten hierbei sind fast immer falsche Rücksichten…“ Die er selber nicht nahm. Auch nicht im Hinblick auf die Äußerung unliebsamer politischer Meinungen. Er ergriff Partei für Reiner Kunze, und als man ihn selbst und fünf Kollegen aus dem Berliner Bezirksvorstand des Schriftstellerverbandes ausgeschlossen hatte, ließ er das natürlich auch nicht unkommentiert. „Es scheint, so fürchte ich, gelungen zu sein, eine Atmosphäre der Apathie zu erzeugen, in der diejenigen Kollegen, die es hin und wieder wagen, freimütig ihre kritische Meinung zu äußern, als Abweichler oder gar Provokateure abgestempelt werden. Das ist ein schlimmer Zustand.“ Kommt mir irgendwie bekannt vor. Mutter Waschbär hört mein Seufzen.

 

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