wird es ein Midsommar-Buffet mit typischen Spezialitäten geben, vorher tanzen sie um einen Baum, die Kinder spielen. So erzählte es die freundliche junge Frau an der Rezeption gerade einem anderen Reisenden. Wir werden da leider schon seit zwei Stunden auf der Fähre sein. Ich bin traurig, weil ich übermorgen nach Hause fahren muss, wo ich doch gar nicht alles erlebt habe, was ich erleben wollte. Nicht einmal Kanu werden wir heute fahren. Das bisschen Wind, das mir gestern auf unserer kleinen Radtour zum nördlichsten Zipfel unseres Eilandes entgegengeblasen hat, bescherte mir einen kleinen Rückfall. Nicht schlimm, aber mehr Wind muss nicht sein. Und auf dem See bläst es heute.

Doch ich will nicht meckern, schön war bzw. ist es ja trotzdem. Sehr schön sogar. Das Licht gestern Abend über dem See. Am Steg. Der leichte Wellenschlag. Der Blick in die Bäume. Der Kanuplatz im Norden, den wir gestern entdeckt haben und an dem wir ganz alleine waren. Das gute Essen, das wir in der Camping-Küche zubereiten. Das Lakritz-Eis, das man im Landcafé kaufen kann. Der gute Freund, der für gute Gesellschaft sorgt und mir den – wie ich inzwischen finde schöneren – unteren Schlafplatz überlassen hat. Die guten Bücher, die wir lesen, von denen wir uns gegenseitig erzählen. Auf das Buch, das der Freund gerade liest, das ihn sogar daran hindert, heute die 120 km (Scherz!) auf dem Rad in Angriff zu nehmen, bin ich gespannt. Ich wusste gar nicht, dass Doris Lessing in ihrem Buch „Shikasta“ kommende gesellschaftliche Entwicklungen vorausgesehen hatte. Nach dem „Goldenen Notizbuch“ habe ich nicht mehr viel von ihr gelesen. Und nachdem ich jetzt auch den Ankündigungstext für die Veranstaltung nächste Woche – Schreiben und Lesen mit dem Club der Roten Dichterinnen- losschicken konnte, alles super.

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