aus dem Zug steige, entspannt sich etwas in mir. Manchmal finde ich diesen Ort ja trostlos, oder wie eine gute Freundin sagen würde „nicht für Bipolare“, heute bin ich vor allem froh, wieder da zu sein. Mein altes Rad fährt sich so gut, richtig flott, ich kann gar keinen Unterschied zum Ebike feststellen. Nach der Hälfte der Strecke erschließt sich mir das Wunder. Es ging kaum merklich bergab. Damit ist jetzt Schluss. Egal. Ich genieße den weiten Blick, die sommerlichen Düfte. Stimmen und leises Gläserklirren in Hohenofen, auf dem großzügigen Anwesen wird gefeiert. Gegen ein Glas Wein hätte ich jetzt auch nichts.

Über die Alte Chaussee, dann ein Stück durch den Wald – hier hat es offensichtlich nicht geregnet, ich muss aufpassen, dass ich mit dem Rad im Sand nicht wegrutsche – und dann bin ich fast zu Hause. Nur noch vier Kilometer. „Was machst du denn hier?“ „Ich wohne hier.“ Würde sie die Szene aus dem Film kennen, könnte sie „Aber nicht um diese Zeit“ antworten, so muss ich diesen Part selber übernehmen.

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