sitze ich auf der Mitfahrerbank. Dort kann man auch sitzen, wenn kein Bus kommt, man aber mitgenommen werden will. Eine gute Idee. Ich weiß allerdings nicht, ob sie funktioniert bzw. genutzt wird. Zumindest ich sitze bis der Bus kommt. Letztes Jahr habe ich mir im Rotkreuzladen in Karlstadt einen gemütlichen Schlafstrampler gekauft, der mich im Herbst und Winter schön warm hält, wenn ich bei offenem Fenster schlafe. Vielleicht finde ich einen zweiten. Zur Zeit nehmen sie keine neuen Sachen, so steht es im Schaufenster, es gibt sogar auf alles 50 Prozent Rabatt, damit sie die alten Teile loswerden. Am Ende bezahle ich 5 Euro für ein Tuch und 2 Blusen. So gut wie neu.

Eigentlich brauche ich diese Sachen nicht – sieh es mir nach Eustace – ich habe sie trotzdem gekauft. Ein neues gebrauchtes Buch habe ich auch bestellt. Weil ich hier bei der Freundin in der Bibliothek gerade ein Buch von Elisabeth Gilbert gelesen habe, das mir gut gefallen hat. Der Titel hätte dies nicht unbedingt vermuten lassen. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, verstand ich ihn allerdings. „Der letzte Amerikanische Mann“. Über Eustace Conway, einen echten Waldschrat, der ohne die üblichen Annehmlichkeiten der Zivilisation im Wald gelebt hat. Ein Mann mit einer Mission. Ein ehemals traumatisiertes Kind, terrorisiert und gedemütigt von einem überstrengen Vater – man könnte auch von sadistisch sprechen -, der später seine Mitmenschen zu einer anderen Lebensweise bekehren wollte, will. Hin zu einem einfachen Leben im Einklang mit der Natur. So wie das oft ist mit Menschen, die eine Vision haben, sind sie für ihre Mitmenschen nicht unbedingt bequem. Gutes Buch, ungewöhnlich geschrieben auch von Elizabeth Gilbert, die von ihren eigenen Erfahrungen mit Eustace spricht, Gespräche mit der Familie einflicht, mir jedenfalls hat es so gefallen, dass ich mir ihr Buch über Kreativität bestellt habe. Das ist ja auch mein Thema, ich finde es immer wieder spannend, was andere dazu sagen. Wenn ich dann noch feststelle, dass „alte Schinken“ wie „Der Weg des Künstlers“ – 1992 erschienen – noch heute von jungen Menschen gelesen wird, junge Menschen berührt und inspiriert, dann bin ich nicht nur erstaunt, sondern auch froh. Wer weiß, vielleicht ist das Buch von Frau Gilbert sogar etwas für unsere kleine Kreativrunde.

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