war ich wieder um 1.30 Uhr wach. Kein Mond. Nur Wind und jede Menge Sterne. Rechts von mir im Dach ein Schlurfen. Der Marder wahrscheinlich. Ich habe ihn ein paar Tage nicht gehört, dachte schon, mein Schlagen mit Töpfen und Topfdeckeln hätte ihn vertrieben. Was war das gestern für ein eigenartiger Tag. Erst Bauch- und Magenschmerzen, und dann stand am frühen Abend plötzlich mein Sohn vor der Tür. Kurz vorher eine SMS. Bist du zu Hause? Ja. Dann bin ich gleich da. Typisch. Zuletzt gesehen haben wir uns bei der Beerdigung meiner Mutter, zuletzt telefoniert vor einem halben Jahr, kurz nachdem der Stiefvater gestorben war. Das Gespräch damals nicht gerade harmonisch, dabei hatte ich mich so gefreut über seinen Anruf.

Gestern war es angenehmer. Obwohl das Thema dasselbe war. Ich soll mein Erbe einfordern. Soll kämpfen. Eltern können ihre Kinder (und Enkelkinder) nicht einfach enterben. Warum eigentlich nicht? Es gäbe so etwas wie ein Pflichtteil. Oh Gott. Da wurde ich gleich noch müder als ich ohnehin schon war. Ich habe mit all dem abgeschlossen. Nicht ganz, wie mir dann wieder eingefallen ist. Immerhin habe ich vor gar nicht langer Zeit noch einmal richtig geweint um meine Mutter. Um mich. Um uns. Vielleicht sollte ich noch ein oder zwei Nächte darüber schlafen. Wenn ich denn schlafen kann.   

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