Termin beim Jobcenter. Natürlich habe ich in der Nacht kaum geschlafen. Sie möchten mit mir über meine berufliche Zukunft reden. Jetzt, wo ich kein Krankengeld mehr bekomme, also, was machen wir denn nun? Ich berichte von dem Rentenantrag, der ersten Ablehnung, dem Widerspruch, der Anwältin. Und davon, dass man mir einen Mini-Job in einer Praxis angeboten hat. Der Chef weiß von meinen körperlichen Malaisen, nicht von allen, aber immerhin überhaupt, und ich kann mir die paar Stunden in der Woche so einteilen, wie ich mich in der Lage fühle. Gern spät.

Ausnahmsweise kann das alles so akzeptiert werden. Zumal ich gewillt bin, mich im Falle einer endgültigen Renten-Ablehnung im nächsten Jahr mit Abschlägen vorzeitig berenten zu lassen. Mit einem GdB von 50 ist das angeblich möglich. Und den habe ich. Dann muss ich nur noch eine Vereinbarung unterschreiben. Man muss ja immer etwas unterschreiben. Dass man sich Mühe gibt. Dass man was sucht. Dass man dies oder das tut. Ich unterschreibe in diesem Fall, dass ich das Job-Center über alle Veränderungen auf dem Laufenden halte. Das will ich sehr gern tun.

Und dann fahre ich nach Buckow zum Mopedfahrer, der eine gute Idee hat. Bei diesem Wetter – es sollen an die 30 Grad werden – sollten wir an den Motzener See. Da hätte ich aber einen Badeanzug. Macht nichts, ich erinnere mich an letztes Jahr. Man kann auch FKK. Also ab in seinen Bus. Und fort. Als wir kommen, liegen an dem kleinen Strand gerade mal drei Leute, um die Mittagszeit wird es dann voll.

Der Mopedfahrer fastet zwar, aber Kirschen aus dem eigenen Garten, die kann man trotzdem. Da ich ja nicht faste, genieße ich auch noch ein leckeres Panini. Natürlich muss ich ins Wasser, weil es „überhaupt nicht kalt“ ist. Also bitte, schwimme ich eben 50 Meter. Immer kommen sie mir damit, dass Bewegung doch gut für mich wäre. „Hast du selbst gesagt.“ Habe ich, und das tut mir leid. Er piekst mich freudig in die Seite. So haben das die Jungs früher auch gemacht. Damals. In der Schule.

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