als ich einsteige. Wie mir später auffällt, strahlt er jeden an. Seine Freundlichkeit geht so weit, dass er 50 Meter vor der Haltestelle stoppt, um eine Frau einsteigen zu lassen. Sie ist außer Atem, offensichtlich ist sie gerannt, um den Bus zu erreichen. Natürlich hält er dann auch noch an der Haltestelle. Alles kein Problem für ihn. Obwohl ein solches Verhalten bestimmt verboten ist. Ich schätze Menschen, die sich nicht stur an – manchmal sehr unsinnige – Regeln halten.

Zu Hause plaudere ich mit der Spanierin, die am Esstisch ihre Hausaufgaben für den nächsten Deutschunterricht macht. Sie hat etwas Neues gelernt. „Du bist auf Zack.“ Sagt sie und sticht mir dabei mit dem Zeigefinger in die Brust und lacht. Wahrscheinlich haben ihr die Kollegen im Pflegeheim mit dieser Redewendung ein Kompliment machen wollen. Sie ist ja auch auf Zack, und Humor hat sie auch.  Aber ich sollte nicht herumstehen und plaudern, als hätte ich nicht ebenfalls etwas zu tun.

Wie sieht es denn nun in der Realität mit der Gleichstellung behinderter Kinder von Geflüchteten aus? Die Recherchen ergeben, es sieht schlecht aus. Alle stöhnen, beschweren sich, in einem Report von 2015 wird sogar von schweren Menschenrechtsverletzungen gesprochen, aber interessiert das die Zuständigen? Wer ist eigentlich zuständig? Es ist leichter zu sagen, wer da Steine in den Weg legt.

Vielleicht kann die Holländerin mir weiterhelfen. Die Anthroposophen sind vielleicht schon einen Schritt weiter als andere. Falls die junge Dame diesmal tatsächlich zum Delphie kommt. Und falls uns beiden bis zum Treffen nicht noch ein Dachziegel auf den Kopf fällt. Irgendwie ist bei uns der Wurm drin. Wir eiern tage-, manchmal wochenlang herum, bis es mit einem Treffen klappt. Gut, dass es WhatsApp gibt. Wie haben wir das eigentlich früher?

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