bei einer Frau K. von der Agentur Mohrbook, der Mann hat es ihr heute früh gemailt. Ich liege erschöpft und müde im Bett. Seit zehn Tagen, nein, seit neun, arbeite ich höchst konzentriert und intensiv noch einmal am Roman. Ein allerletztes Mal. Die anderen letzten Male nicht mitgerechnet. Das ganze Wochenende, 65 Stunden in sechs Tagen. Es kommt mir komisch vor, wenn ich das hier schreibe, weil ich es heute schon mehrmals geschrieben habe. In meinen Mails.

Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits freue ich mich, andererseits halte ich es für ausgeschlossen, dass dieser Traum vom Verlag doch noch in Erfüllung geht. Wenn man sich etwas so sehr wünscht…das ist etwas anderes als die Puppe zu Weihnachten, die richtige Frage in der Musikprüfung oder meine Ausreise aus dem Osten. Für all diese Ergebnisse musste ich nichts tun. Die bekam ich eben. So wie andere Leute einen Lottogewinn bekommen. Dieses Buch aber habe ich selbst geschrieben. Dafür habe ich gearbeitet. Meine Fähigkeiten und Talente eingesetzt. Eben. Und deswegen klappt es nicht. Sagt die doofe innere Stimme. Deine Talente sind nicht so besonders. Quatsch keinen Blödsinn sagt die andere, die nette Stimme. Gerade deswegen klappt es doch. Ihr hat das Exposé gefallen? Gut! Dann las sie binnen zwei Tagen die angeforderten 30 Seiten? Auch gut. Und gefallen hat es ihr auch. Dann gefällt ihr auch der Rest.
Gerade eben eine Mail. Frau K. bekommt die Datei nicht auf. Der Mann fährt also morgen hin und bringt ihr die Diskette. Wenn ich ihn nicht hätte. Heute morgen hat er mir den gesamten Text in eine neue Datei kopiert, weil er bei mir immer noch einzeilig war. Ich habe das selbst nicht hinbekommen. Mann gut!

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