Als ich gestern Mittag nach Hause kam, musste ich mich hinlegen. Eine Art Migräne. Vielleicht das Wetter. In der S-Bahn hatte ich schon gedacht, ich würde umfallen. Dabei war es sehr nett beim Mopedfahrer. Inzwischen kann man ja fast von einem Hostel sprechen, das er leitet. Alle Zimmer belegt, ich musste auf dem Sofa schlafen. Was aber kein Problem war. Viel besser, als abends spät mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt nach Hause zu fahren.

Als Überraschung für mich ein Fahrrad. Ein Mountainbike, wie ich es immer fahre, wenn ich mit dem Mopedfahrer unterwegs bin. Robust und doch leicht. So eins wünsche ich mir schon lange. Der Sohn vom Freund vom Mopedfahrer braucht es nicht mehr, der Freund hat zwei neue Räder montiert, der Mopedfahrer noch hurtig einen Ständer und Licht angebaut (mein Geburtstagsgeschenk). Und sie wollen wirklich gar nichts dafür haben. Ich könnte ja mal einen Kuchen backen. Ach, Ihr Schnuckis!

Dafür hatten die wilden Mädchen, mit denen ich ein wenig Deutsch üben sollte, nicht so richtig Bock. Vielleicht hätte eine andere Methode Wunder gewirkt, ich habe keine Ahnung. Was mir aber wieder einmal klar geworden ist: Zur Motivationstrainerin tauge ich nicht. Das war leider schon bei meinem Sohn so. Ich erinnere mich an unangenehme Szenen. Als Lehrerin bin ich nur gut, wenn ich auf Interesse stoße. Da war es doch klug von mir, dass ich keine  geworden bin. Weil man als Lehrerin ja erst einmal dieses Interesse wecken soll. Auch eine Erkenntnis.

Am Motzener See hat es den Mädels dann aber gefallen. Vor allem die Kleine ist eine richtige Wasserratte. Die Russin hat uns von den neuesten Projekten erzählt, die sie mit dem Kroaten zusammen organisiert. In mir tauchten sogleich kleinliche Neidgefühle auf. Da sind zwei, die zusammen arbeiten, die sich gegenseitig unterstützen, sich inspirieren. Eigentlich wohl auch zwei, die sich tatsächlich sehen. Denn das ist es doch, was wir uns wünschen, wenn wir anderen Menschen näher kommen. Wir wollen gesehen werden. Mit unseren Träumen, unseren Stärken, und wenn dann noch jemand mit unseren Schwächen klar kommt….

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