Immer dasselbe Bild, wenn ich von der Küche auf die Terrasse blicke. Der Syrer und sein Cousin sitzen nebeneinander auf der Bank, vor sich verschiedene Nahrungsmittel, gebannt schauen sie auf das kleine Smartphone. Eine arabische Seifenoper? Der Cousin ist das erste Mal in Berlin, aber die Sehenswürdigkeiten, die Museen und Ausflugsziele sind ihm Schnuppe. Einmal Sonnenallee und zurück, das genügt ihm.

Nicht gerade leicht für unseren jungen Mann, der eigentlich sehr aktiv und neugierig ist. Wie es sowieso gerade nicht  leicht ist für einige Menschen in meiner näheren Umgebung, was an einer Verschiebung des Magnetfeldes liegen soll. Ich hörte zumindest so etwas, glaube aber nicht daran. Also versuche ich mit meinen eigenen Mitteln, durch Analyse und Strukturierung nämlich, mit den unglücklich Verliebten, den Konfusen und Verwirrten einen roten Faden bzw. eine Lösung zu finden. Das kann ich ganz gut. Nicht unbedingt, wenn es um meine eigenen Konfusionen geht, aber das ist bestimmt nicht ungewöhnlich. Durch meine Arbeit mit Goloka habe ich aber meinen Blick geschärft, es gelingt mir leichter und schneller, die Situation zu erfassen, die Auslöser zu erkennen, und damit wieder handlungsfähig zu werden. Ich muss immer erst einmal verstehen, was und warum etwas passiert, bevor ich mich anders verhalten kann.

Heute heißt handeln, noch einmal zur Katze zu fahren. Ich glaube, ich habe eine Erklärung für das nicht angerührte Futter am Wochenende. Durch ihre Demenz hat sie vergessen, wie sie in das Haus hinein kommt. Als ich ihr die Schale gestern vor die Nase gestellt habe, hat sie mit Begeisterung alles sofort aufgefressen. Dann noch einmal in die Praxis. Gestern habe ich nur die Hälfte geschafft. Und dann Tasche packen. Morgen fahren wir ins Havelland. Mal wieder. Eine Woche zu viert, dann eine Woche Schreiben mit der Freundin. Paradiesische Zeiten kommen da auf mich zu.

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