Vor zwei Wochen hatten Dachdecker bei uns geklingelt. Das passiert gelegentlich. Man sieht die fehlenden Firstpfannen von der Straße aus – sogar wir sehen sie – und dann bietet man uns meist an, das mal eben zu reparieren. Oder wenigstens die Dachrinnen zu säubern. Weil gerade Zeit wäre. Ein Einsatz in der Nähe, gerade warten sie auf Nachschub auf der Baustelle, warum in der Zeit nicht ein gutes Werk tun. Drei nette junge Kerle. Sympathisch. Aufgeweckt.
Sie haben für kleines Geld unsere Dachrinnen gesäubert, und für die Reparatur der restlichen Schäden haben sie ein Angebot unterbreitet. Mündlich. 700 Euro für die einfache Version, 1500, wenn es richtig ausführlich und so erledigt wird. Die Eigentümerin entschlossen für die einfache Version.
Gott sei Dank habe ich kurz vor dem Termin noch einmal mit meinem persönlichen Berater gesprochen. Der Mopedfahrer hat ja nicht nur selber ein Haus, handwerklich begabt ist der außerdem. Den Preis hielt er für einen Witz. Aber die Seriosität der Firma würde sich herausstellen, wenn ich darauf bestünde, dass auf der Rechnung Materialeinsatz und Arbeitsstunden getrennt ausgewiesen werden. Guter Tipp.
Zusätzlich erfand ich noch einen Schwiegersohn vom Fach, der die Arbeit vielleicht begutachten würde. Das alles teilte ich den freundlichen Handwerkern per WhatsApp mit. Und siehe da: zum vereinbarten Termin erschienen die Herren nicht. Auf meine Nachfrage erfuhr ich dann, dass der Chef im Krankenhaus läge. Und die anderen beiden?
Heute suchte ich in den Gelben Seiten. So hat man das früher ja auch gemacht. Wieder ein freundlicher Mann, der sich über die Masche mit dem Klingeln an der Tür sehr amüsierte. So hatte die Firma (angeblich aus Osnabrück, man kennt sie schon in der Branche) ein altes Paar um 20000 Euro geprellt. Ich habe ihm erzählt, was alles gemacht werden muss, ein paar Fotos geschickt, und siehe da, es wird um die 200 Euro kosten. Es leben die Fachleute.