Nach dem ersten Kaffee heute zum See. Welch ein Genuss. Danach die übliche Frage, warum nicht täglich? Bevor der große Run startet? Gestern die Anfrage für eine Rentnerrunde mit dem Retriever. Wir schlichen beide so vor uns hin. Das ist nicht mein Wetter. Seins auch nicht. Gott sei Dank ist mein Zimmer noch kühl, der gläserne Schreibtisch sowieso, da lässt es sich tagsüber aushalten. Abends werde ich dann munterer. Andere Tiere auch.

Gestern besuchten uns nacheinander zwei Igel. Vorgestern schaute der Fuchs vorbei. Manchmal spielen in der Dämmerung Fledermäuse. Für die vielen Kohl- und Blaumeisen, für die Rotkehlchen und Amseln und vor allem für den ganzen Nachwuchs, der hier herum tschilpt und zirpt, der aufgeplustert und aufgeregt auf dünnen Zweiglein wippt,  habe ich zwei Vogeltränken aufgestellt. Die noch nicht angenommen wurden. Dafür war das Eichhörnchen schon da und hat nachgeschaut, ob ich endlich neue Kerne in den Knödel-Boy getan habe. Habe ich nicht. Es ist so zutraulich geworden. Wenn das so weitergeht, frisst es mir aus der Hand.

Hätte mir jemand vor zwanzig Jahren erzählt, dass ich eines Tages Vögel und andere Tiere beobachte, manchmal über Stunden, dann hätte ich vermutlich gesagt, du spinnst. Und jetzt bereitet es mir ein so großes Vergnügen. Nur da sitzen und schauen. In das Grün meines Gartens, auf einen See, ein Meer. Viel mehr brauche ich nicht. Dann können auch wieder Menschen kommen.

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