Die Nacht war kurz. Schlaflos. Um halb fünf habe ich interessante Wolkenformationen beobachtet. Um fünf den Espresso aufgesetzt. Dann dem Mann ein kleines Frühstück ans Bett gebracht. Er konnte schon reden. „Eigentlich wie im Krankenhaus, oder?“ Es ist eine Weile her, dass ich so früh aufstehen musste. Gestern Abend nach letzten Internetrecherchen hieß es Tasche packen. Entscheidungen bezüglich Garderobe und Lektüre treffen. Den Freunden eine SMS schicken. Wir kommen. Nun doch.

Um 6.20 Uhr fährt der Bus nach Südkreuz, von dort weiter mit dem Airport-Express.  Eigentlich alles ganz relaxt, wenn die Müdigkeit nicht wäre. Keine Schlange beim Einchecken. Das Flugzeug halbleer. Beim Starten und Landen meditiere ich. Der erste Flug seit langem, den ich ohne Ohrenschmerzen überstehe. Vor lauter Ungewissheit, ob wir nun in die Luft gehen oder nicht, haben wir ganz übersehen, dass es unser erster gemeinsamer Flug ist. Seit siebeneinhalb Jahren sind wir ein Paar, nur zusammen geflogen sind wir noch nie. In der nächsten Maschine, wenn es endlich Richtung Marseille geht, werden wir darauf anstoßen.

Falls unsere Crew kommt. Eben eine Durchsage: Die irakische Crew bitte zum Gate sowieso. Eine Weile später dieselbe Ansage auf englisch. Dann ein Versuch auf persisch. Wahrscheinlich haben sie jetzt einen Suchtrupp losgeschickt. Den Dienst zu schwänzen würde ich unserer Mannschaft nicht empfehlen. Denn jetzt sind wir hier, jetzt muss es auch irgendwie weiter gehen. Und bitte ohne Asche.

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