hat mich schon von weitem angezogen. Buchen und Eichen inmitten von gefallenen, toten, teilweise entwurzelten Bäumen. Einige sind noch nicht ganz gefallen, sie stehen gestützt an einen anderen Baum. Wie im Leben also. Verschiedene Blätterschichten und meine kleine Isomatte halten mich von unten warm, an den Stamm „meiner“ Eiche gelehnt, sitze ich bequem. In ein paar hundert Metern Entfernung vor mir die Havel. Von links blitzt immer mal die Sonne. Durchatmen. Still werden. Mich auf die Geräusche der Natur einstimmen. Fast ein wenig euphorisch werden. Diese Freude, wenn ich draußen bin. Wenn ich nicht nur durch meine Fenster nach draußen schaue.

Freude auch, wenn ich Neues entdecke. Das Jaczo-Denkmal auf der Schildhorner Landzunge z. B., das Friedrich Wilhelm IV. zu Ehren des Slawen-Fürsten Jaczo errichten ließ, der dort am Schildhorn zum christlichen Glauben bekehrt wurde. Die Sage erzählt, Jaczo wäre auf der Flucht vor Albrecht, dem Bären, fast in der Havel ertrunken, hätte dann den Christengott angerufen, an den er ja eigentlich nicht glaubte, den er sogar hasste, und siehe da, er erreichte lebend das rettende Ufer. Es gibt noch eine Jaczo-Schlucht in Wilhelmstadt, die ich natürlich auch nicht kenne, die ich mir bei Gelegenheit aber ansehen könnte.

Später sitze ich im allerschönsten Sonnenschein mal wieder auf einem Baumstamm am Ende einer kleinen Schlucht – ich bin den Hochuferweg Richtung Großes Fenster gegangen, oben sind immer weniger Menschen unterwegs – und schaue geradezu verzückt auf die Lieper Bucht. Auch hier war ich noch nie. Wahrscheinlich könnte ich Monate damit verbringen, in Berlin neue Orte und Landschaften zu entdecken. Mir zu erlaufen sozusagen. Wenn ich dann noch das VBB-Ticket 65plus habe, mit dem ich weit ins Brandenburgische hinein fahren kann……

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