Zwei Tage in der Stadt. Stadt sage ich jetzt immer, wenn ich hier aus unserem beschaulichen Nikolassee in den Tiergarten fahre. Zum Friseur, zur Zahnärztin, an den Schreibtisch. Da habe ich nämlich einen. Allerdings kann ich mich auf dem großen Laptop nicht bei WordPress anmelden, und den kleinen habe ich in der WG gelassen. Wie sehr ich mich auch ärgere, er, wer auch immer er ist, vielleicht ist es auch eine sie, lässt mich nicht. Aber wenigstens ist es wärmer als hier draußen auf dem Land, wo man jetzt schon Pulswärmer, Stulpen und dicke Socken braucht. Oder ein paar Liter Öl im Tank.

Verschiedene Menschen loben mein erholtes und gutes Aussehen. Kleine Komplimente, die der Seele gut tun. Allerdings fürchte ich, dass sich das gute Aussehen bald verabschieden wird, da der Schlaf mal wieder eingeschränkt ist. Egal, wann ich ins Bett gehe, spätestens um sechs bin ich wach. Heute halb fünf. Wach, aber nicht ausgeschlafen. Aber wenigstens nicht deprimiert. Im Gegenteil.

Gestern hat sich für unser viertes Zimmer ein junger Mann vorgestellt. Ein riesiger Kerl, ehemaliger Leistungssportler, jetzt Heiler. Nach anfänglicher Skepsis, Heiler habe ich in den letzten Jahren einige kennengelernt, damals, als ich noch glaubte, jemand anderes sollte oder könnte mich von meinen Schmerzen befreien, hatten wir zwei spannende und anregende Stunden. Ein sehr sympathischer, bodenständiger, humorvoller und kluger Mensch, der eine Bereicherung für uns drei wäre.

Kurz vor Mitternacht noch ein paar Worte mit W. in Amsterdam, der schon Pläne macht für die gemeinsamen Tage. Freitags also kann man bis 22.00 Uhr ins Van-Gogh-Museum. Es gibt Wein und Musik. Wunderbar, da will ich auch hin. Und auch in das verschrobene Café „Brecht“. Sehe mich da schon mit meinem Laptop sitzen und…

Halt. Bevor ich mich hier in unsinnige Träumereien verstricke, sollte ich lieber aufstehen, bequeme Schuhe anziehen und eine Runde um die Rehwiese laufen. Oder an den See gehen. Mein Gott, was bin ich manchmal einsichtig, das muss am Schlafentzug liegen.

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