schlecht geschlafen. Aufgewacht aus einem Alptraum. Menschen leben zusammengepfercht in alten Parkhäusern, ab und zu werden Tote mit Seilen herausgezogen. Dann konnte ich nicht wieder einschlafen. Die Freundin hatte ebenalls schlecht geschlafen, nur stand sie trotzdem gut gelaunt in der Küche, reichte mir den ersten Kaffee. Wie sie das macht, das war mir schon immer ein Rätsel. Weil es gestern so gut geklappt hat mit dem Kleinen und mir, bin ich heute wieder mit ihm Bus gefahren, habe mich im Aquarium von den Fischen wegziehen lassen, die ich gern länger, auch Schlangenlinien bin ich wieder gefahren. Nur musste das Café diesmal nach kurzem Aufenthalt verlassen werden.

Die Freundin sagt, sie schiebt ihn einfach ein paar Meter weg, wenn er diese Wutanfälle bekommt. Das habe ich nicht gemacht, ich wusste ja nicht, wie er reagieren würde. Ich fühle mich immer etwas gestresst, wenn so viele Augenpaare auf mir ruhen. Was wird die Oma jetzt wohl tun? Hätte ich es gewusst, wäre ich natürlich geblieben und hätte in aller Ruhe Kaffee getrunken. So saßen wir beide frustriert auf einer Banke draußen. Kein Aufstand. Kein Geschrei. Nur das Gesicht zur Faust geballt. Seines jedenfalls. Meins konnte ich Gott sei Dank nicht sehen.

Am Nachmittag dann mit dem kleinen Mädchen ins Kino. Das habe ich schon vor Wochen versprochen. „Sing – Die Show deines Lebens“. Ein Animationsfilm mit vorhersehbarer Story, ich habe mich trotzdem amüsiert. Das Mädchen auch. Weil sie schlecht stillsitzen kann, hing sie die meiste Zeit an oder auf mir, ich konnte das irgendwie ausblenden. Ein bisschen geweint habe ich auch wieder. Das wurde später natürlich von den Mädchen und meiner Freundin kommentiert. Sie finden es erstaunlich, würden auch nicht vermuten, dass ich so schnell herumheule. In einem Film! Was soll ich sagen? Kinder? Kommt ihr erstmal in mein Alter?

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